Andy Bausch wird am 12.April 1959
in der Hüttenwerk-Kleinstadt Dudelange in
Luxemburg geboren. Das Interesse am Kino
erweckt erst mit 17,18 Jahren über die Umwege
der Rockmusik und Fotografie.
Erste Kurzfilme mit Super 8 und erste 16mm Filme
auf internationalen Festivals. Bausch ist Kinobesessen,
Cinematheque-Freund und Autodidakt.
1985 macht er seinen ersten Kinofilm (Gwyncilla,
legend of dark ages)
in Luxemburg und wird somit Luxemburgs erster professioneller
in Luxemburg lebender Filmemacher. Eine Filmindustrie
gibt es zu dem Zeitpunkt nicht. Keine Produktionsfirmen,
keine Förderung, kein Kameraverleih und kein
Kopierwerk.
Im Januar 1888 schafft er mit seinem
Kinofilm `Troublemaker` den Durchbruch. Der Film über
zwei Kleinganoven und ihren Traum vom schnellen
Geld ist ein Kassenknüller und bleibt bis
heute Luxemburgs Kultfilm schlechthin. Die Gangsterkomödie
läuft bis heute auf 100en von Festivals, wird
in Deutschland, Frankreich und Spanien im Fernsehen
ausgestrahlt und gewinnt erste Auszeichnungen auf
internationalen Festivals
Für das kleine Luxemburg alles ein Novum und
für Bauschs ewigen Hauptdarsteller Thierry
van Werveke der Start einer langen Karriere.
Der Nachfolger `A
Wopbopaloobop a lopbamboom` (nach Little Richards`s Tutti
Frutti Refrain) - eine Hommage an Bauschs geliebte
Sixties - gewinnt den `Open Zone` New directors
Preis in San Sebastian und erhält zwei Nominationen
für den europäischen Filmpreis.
Die Frankfurter Filmproduktion engagiert Bausch
für ein grosses Fernsehspiel mit Mario Adorf,
das Bausch in seinem Heimatland dreht.
`Ex und Hopp` bekommt grosse Medien-Aufmerksamkeit,
Adorf dafür die Goldene Kamera und Bausch
selber den `Telestar` Nachwuchspreis als bester
junger Fernsehregisseur.
Und so dreht Bausch die kommenden Jahre unentwegt
- für ZDF und ARD - Fernsehfilme in Berlin,
Hamburg und Köln. Seine Schauspieler: Otto
Sander, Hark Bohm, Gudrun Landgrebe, Richy Müller,
Lena Stolze, Claude-Oliver Rudolph, Jürgen
Vogel, Klaus Dahlen, Rolf Zacher u.v.a.)
1991 ist Bausch Mitglied des Auswahlgremiums des
europäischen Filmpreises.
Nur mühsam jedoch kommt sein eigenes nächstes
Kinoprojekt zustande.
`Three steps to heaven` ist eine Kinokomödie
mit Thierry van Werveke, Richy Müller, Desirée Nosbusch,
Udo Kier und der letzte Film von Kinolegende Eddie
Constantine. Doch einen ausländischen Kinoverleiher
findet der Film nicht.
Bausch taucht weiter im deutschen Fernsehgeschäft
unter, dreht einen Film nach dem anderen, drückt
den Filmen seinen Stempel auf, bringt seine Schauspielerfamilie
unter, bringt Rock`n Roll in den Fernsehalltag.
Erst im Jahre 1995 (nach der langwierigen Produktion
von gleich 5 Folgen `Doppelter
Einsatz` auf dem
Hamburger Kiez) kehrt Bausch dem Fernsehen
den Rücken.
Erst dreht er in dem, ihm über die Jahre ans
Herz gewachsenen, Westen Amerikas `Rockin´Warriors`-
eine Dokumentation über die Rockmusik bei
den nordamerikanischen Indianern , dreht Werbung
in New Mexiko und entwickelt wieder eigene Kinoprojekte.
Mit der Hamburger Firma Wüste dreht er das
Sequel zu seinem dato grössten Kinoerfolg
`Troublemaker` - 10 Jahre danach.
Back in trouble` hat nebst den Hauptfiguren ein attraktives Cast: Heinz
Hoenig, Moritz Bleibtreu, Richy Müller, Katharina Thalbach, Dietmar Schönherr,
Oscar Ortega Sanchez und Bauschs jungen Kollegen Fatih Akin.
Bausch wird Vater, erst eines Sohnes, dann Jahre
später einer Tochter , heiratet eine Hamburgerin
und pendelt zwischen Hamburg und Luxemburg hin
und her .
Das Fernsehgeschäft hat sich verändert
. Bausch dreht Serien: `Balko` `Helicops` und `Zwei
Brüder`. Immer noch bringt er seine Schauspielerfreunde
in den Fernsehfilmen unter (Hannes Hellmann, Annett
Renneberg, Andreas Mannkopf und natürlich
Thierry van Werveke)
Mit seiner Firma Rattlesnake Pictures, die er bisher
nur zum Drehen von luxemburgischen Werbungen nutzte
beginnt er nun auch eigene Dokumentarfilme zu entwickeln
und zu drehen.
Mit dem Lowbudget Film `Le
Club des Chômeurs` gelingt
ihm der grösste luxemburgische Kinohit
aller Zeiten und wiederum gewinnt er eine riesige
Fangemeinschaftt. Sein Dokumentarfilm `L´homme
au Cigare` - über den Filmsammler und
ehemaligen Bausch-Mäzenen Fred Junck - wird
2002 als
bester Film bei dem ersten luxemburgischen Filmpreis
augezeichnet und Bausch, mittlerweile der
alte Hase, der Filmpionier im eigenen Lande, ist
erfolgreicher denn je.
Für Zentropa aus Dänemark und ARTE nimmt
er an dem `Visions of Europe` Gemeinschaftsprojekt
teil: 25 Regisseure aus 25 europäischen Ländern
drehen jeweils einen Kurzfilm über Europa.
Das Projekt wird von Dutzenden von Fernsehanstalten
ausgestrahlt und läuft auf über 100 Festivals
um die ganze Welt.
Andy Bausch wohnt mittlerweile in Lübeck,
dreht weiterhin Kino- Dokumentar- und Fernsehfilme
in Luxemburg und pendelt . . . |